Glückskeks des Monats

Unser Glückskeks im April: Saturday Night Fever in Shanghai

Saturday Night Fever in Shanghai - www.expatmamas.de/expatmamas-blog/ - #expatleben #lebeninshanghai #imauslandzuhause

Pflichtbewußt haben wir am Wochenende mal wieder die Restaurant- und Clubszene in Shanghai erkundet. Es gibt so unendlich viel Auswahl und dieses Mal haben wir beschlossen, uigurisch zu essen.

Uigurisch essen

Die Uiguren, eine muslimische Minderheit aus dem wilden Nordwesten Chinas, serviert Lamm und Hammel in allen Variationen – vom kompletten Lamm, das mit einer Blume im Maul an den Tisch geschoben wird bis zu kleinen Spießchen – orientalisch gewürztes Huhn, leckeres Gemüse, dunkles Bier. Das Essen wird ohne viel Gedöns serviert. Die gegrillte Lammhaxe kommt, der Kellner haut mit einem großen Messer, das er am Gürtel trägt, zweimal rein, reißt dann mit der Hand ein paar Stücke auseinander, los geht’s.

Als Gast erhält man ein paar Plastikhandschuhe, damit kann man dann die Haxe mit den Fingern essen, die Knochen etc. schmeißt man auf den Tisch, der mit einer Plastikfolie bedeckt ist. Nach dem Essen wird die Folie einfach an allen vier Ecken zusammengefaltet, samt Geschirr und Essensresten in eine Wanne geschmissen und abgeräumt. Eher die rustikale Variante, aber sehr lecker und außerdem noch sehr lustig, weil Uiguren nicht nur Essen servieren, sondern dabei auch noch live singen und tanzen. Fast wie eine Dinnershow, bei der es sehr laut und lebhaft zugeht und die Gäste auch mal kurz die Lammhaxe im Stich lassen müssen, um mit den Kellnern zu tanzen. Da kann man also mitten in Shanghai einen Hauch von Seidenstraße erleben.

Chinesisch tanzen

Saturday Night Fever Shanghai - www.expatmamas.de/expatmamas-blog/ - #expatleben #shanghai #imauslandzuhauseMit dem Essen war der Abend natürlich noch nicht vorbei. Vom Taxi also ins „Muse“ chauffieren lassen, einen der angesagten Clubs, über die dämlich vor der Tür geparkten Ferraris und Maseratis geschimpft, Oropax eingelegt und ab ins Getümmel. Eine chinesische Disco ist nach der Formel „70 % Sitzplätze, 20 % Bar, 10 % Tanzfläche“ angelegt. Das bedeutet, dass man sich ständig das Knie an den lässigen Loungemöbeln stößt oder sich auch elegant komplett längs über einen der flachen Tische legen kann, wie uns eine junge und offensichtlich nicht mehr ganz nüchterne Dame eindrucksvoll bewiesen hat. Dass sie dabei mitten in einer Geburtstagstorte und den dazu servierten Drinks lag, hat den Slapstick-Faktor natürlich noch erhöht. Entweder lag es am Alkohol oder auch an ihrem Outfit, denn 20 cm hohe Absätze plus hautenger Rock schränken die Bewegungsfreiheit doch erheblich ein.

Wer zu sehr damit beschäftigt ist, das eigenwillige Styling der Anwesenden zu bewundern, läuft Gefahr, ebenfalls eine Bauchlandung hinzulegen, denn in regelmäßigen Abständen schiebt einen ein dicker, großer und böse schauender chinesischer Bodyguard unsanft zur Seite, dem meist ein kleiner, schmächtiger und gelangweilt schauender Manga-Held folgt, an dessen Hand wiederum ein dünnes, stark geschminktes und „interessant“ gekleidetes Mädchen hängt, das gerade eine SMS in ihr Handy tippt. Diese Trios mit Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom muss man rechtzeitig sichten, damit man sich in einer Lücke zwischen den Sitzmöbeln in Sicherheit bringen kann. Wenn man das einmal raus hat, kann man auch tanzen – der DJ gibt wirklich alles. Es hört sich ein bisschen so an, als würde man im Autoradio quer durch alle Sender zappen. Ein paar Sekunden Flashdance, dann ein bisschen AC/DC, danach gerne mal einen Gangsta-Rapper. Aber – the club is jumping! Erschöpft haben wir dann kurz nach 3 das Feld geräumt und uns ein Taxi rangewunken. Dass man um die Uhrzeit in Shanghai immer noch im Stau stehen kann, daran haben wir uns schon gewöhnt und die „Disco Rush Hour“ mit eingeplant… (Sarah, ehm. Shanghai)

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