Glückskeks des Monats

Unser Glückskeks im Mai. Waffe(l)n

Eine meiner deutschen Freundinnen aus Shanghai erlebte nach einem ihrer Heimaturlaube eine Geschichte am Flughafen Pudong, die sich auch Kafka hätte ausdenken können – oder Loriot. Das ist eine Frage des Humors.Passkontrolle und Gepäckausgabe waren kaum passiert, als sie mitsamt Familie kurz vor dem Ausgang von Uniformierten abgefangen wurde. Die chinesischen Beamten geleiteten sie freundlich, aber bestimmt in einen Nebenraum, wo sie das komplette Gepäck der Familie in alle Einzelteile zerlegten. Als sie das offenbar Gesuchte nicht fanden, begann ein stundenlanges Verhör auf Englisch, bei dem die Uniformierten immer wieder eine Frage stellten:
„Wo sind die Waffen?“
„Welche Waffen?“
„Wir wissen, dass sie welche haben.“
Irgendwann dämmerte es meiner Freundin: Seit ihrer Ankunft in Shanghai zwei Jahre zuvor war sie inzwischen an mysteriöse Zwischenfälle gewöhnt und behielt einen kühlen Kopf. Daher fiel ihr nach langem Grübeln ein, dass sie vor ihrer Abreise aus Deutschland mit einer weiteren Freundin in Shanghai telefoniert hatte. Diese Freundin hatte sie gebeten, doch bitte „alles für Waffeln“ mitzubringen. Im Koffer hatte meine Freundin also keine Waffen, aber Waffel-Zutaten wie Vanillezucker, Backpulver und Puderzucker. Waffeln, Waffen – da kann so ein Übersetzer, der die Handy-Gespräche der Expats abhört, schon einmal durcheinander kommen…
Nach zermürbenden zwei Stunden Durchsuchung und Verhör wurden sie schließlich entlassen  – inklusive der Waffelzutaten. Guten Appetit! (Sarah, ehm. Shanghai)

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