Glückskeks des Monats

Unser Glückskeks im Januar: Rabatt-Glück

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Das neue Jahr beginnt allerorten mit dem Winterschlussverkauf. Damit bin ich vertraut, auch wenn in deutschen Schaufenstern nicht mehr WSV sondern SALE steht. Woran ich mich allerdings im Ausland gewöhnen musste, war die ganzjährige englische Rabatt-Kultur allerorten – vom Drogeriemarkt Boots über einfache Supermärkte bis hin zu Buchhandlungen. Ich würde sogar so weit gehen, den Tag, an dem ich erstmals einem 3 für 2-Angebot erlag, als Meilenstein meiner Integration zu bezeichnen.

Ein Jahr lang hatte ich mich erhobenen Hauptes resistent gezeigt gegen alle Rabatt-Verlockungen; dann bin ich eingeknickt! Der Druck war zu groß und alle Vorsätze, ein mündiger Konsument zu sein, waren dahin. Monatelang hatte ich den freundlichen Hinweisen der Kassiererin bei Sainsbury’s getrotzt, wenn ich beispielsweise nur ein einziges Zwölferpack Toilettenpapier aufs Band legte, wo doch das zweite kostenlos gewesen wäre. Purer Trotz war es; denn ich kaufe meine zweite Packung, wann ich will und nicht, wenn Sainsbury’s meint, den «Buy one, get one free»-Aufkleber draufzubeppen.

Aber es kam der Tag, an dem ich bei Waterstones eine halbe Stunde damit zugebrachte, nach zwei weiteren Büchern zu suchen, obwohl ich nur eines kaufen wollte. Denn: «Buy 2, get the 3rd one free»! Ich liebe Bücher und damit haben sie letztlich meine Widerstände geknackt. Ein Buch umsonst bekommen! Diese Verlockung war zu groß. Ich habe also meinen kindischen Starrsinn aufgeben und bin durch meinen Auslandsaufenthalt wieder ein Stück reifer und erwachsener geworden. ;-)

Ab diesem Moment verfügte ich über Jahresvorräte an Zahnpasta-Tuben und an 100er Packs mit Teelichtern, während unsere Windelbestände in manchen Wochen die kritische Grenze unterschritten, weil ich nur noch dann Pampers kaufte, wenn Boots verkündete: «Buy one, get one free»! Solange wir genug zum Lesen hatten, konnten die Kinder ruhig ein wenig länger in ihrem eigenen Saft schmoren. Schwaben wäre stolz auf mich. ;-)

Nur einmal noch musste ein Verkäufer verständnislos über uns den Kopf schütteln: Unserem Haushalt fehlte ein HDMI-Kabel. Die kleine Packung bitte mit einem Meter Länge. Der Verkäufer empfahl das 5-Meter-Kabel: „You get more cable for the money.“ Well,…

Vielleicht haben wir die Rabatt-Logik doch noch nicht ausreichend verinnerlicht.

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem ebook: Von Babys und Briten – Anekdoten einer Expatmama

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Autor

Jonna Struwe, freiberufliche Autorin, Bloggerin und Gründerin von Expatmamas.de, dem Portal für Familien im Ausland

2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Liebe Jonna,
    das kommt mir doch alles sehr bekannt vor….! Allerdings habe ich hier in den USA nicht so lange standgehalten. Der große Preisunterschied z.B. bei Lebensmitteln, Toilettenpapier, Papierrollen für die Küche usw. hat mich anfangs schon ein bisschen geschockt. Durch Hamsterkäufe „by one get one for free“, einem großzügigen Basement als Stauraum und vielleicht auch durch meine letzten fünf Jahre Sozialisation im Schwabenländle bin ich eine sehr „strategische“ Kundin geworden ;-) Richtig im Konsumalltag angekommen bin ich, als ich zum ersten Mal einen ausgeschnittenen Coupon an der Kasse vorgelegt habe um in einem Bastelladen 40% auf den Einkauf zu bekommen! Welcome in Amerika!

    1. Jonna sagt:

      Liebe Nicole,
      da hast du sicher eine klügere Haushaltsführung als ich. ;-) Immerhin hat mich meine englische Sozialisation zum perfekten Payback-Kunden in D gemacht. Und bei 40% off würde mein Herz wohl auch hüpfen! :-)

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