Atlanta Tales Interview: Neu in...

Neu in … Atlanta

Neu in Atlanta - www.expatmamas.de/blog/ - #imauslandzuhause #lebenindenusa #atlanta

Oder: Da bin ich wieder 

Vor Wochen bin ich abgetaucht. Verschwunden in dem Meer aus To dos, das sich vor einem Umzug ins Ausland vor jeder Expatmama ausbreitet. Jetzt strecke ich auf der anderen Seite des Atlantiks vorsichtig meinen Kopf aus dem Wasser und schicke euch ein erstes Lebenszeichen: Neu in … Atlanta. Wer hätte gedacht, dass ich mir mal meine Fragen aus der Interviewreihe selbst beantworten würde. 

Expatmama in den USA

Wo bist Du mit Deiner Familie gelandet?

Seit zwei Wochen leben wir mit unseren zwei Kindern (13 +14) in Buckhead, einem Stadtteil von Atlanta, der nördlich vom Zentrum liegt. Hier ist die Internationale Schule und ich hatte mir in den Kopf gesetzt – Amerika hin oder her: meine Kinder sollen zur Schule laufen können (und ich idealerweise zum Einkaufen auch). Beides geht hier. In Buckhead gibt es viele Läden und das Autofahren habe ich bislang erfolgreich vermieden, auch wenn es dauerhaft leider nicht ohne geht. Allerdings habe ich schon gelernt: Wer unbedingt zu Fuß einkaufen will, sollte das morgens vor neun machen. Ansonsten ist es eine so schweißtreibende Angelegenheit, dass ich mich selbst schon beim sehnsuchtsvollen Gedanken an einen fahrbaren, gekühlten Untersatz für die letzten 200 Meter ertappt habe. Und auch wenn hier alles zu Fuß erreichbar ist, gleicht Buckhead keinem Stadtviertel in Europa: die Geschäfte liegen in niedrigen Mall-Streifen und dazwischen stehen die Hochhäuser. In einem davon wohnen wir, in einer Wohnung im 20. Stock, mit einmaliger Aussicht.

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Was war Dein erster Eindruck?

Wow, ist das grün drumherum. Von unserer Wohnung aus betrachtet, scheinen die Hochhäuser Atlantas wie steinige Felsen direkt aus dem Wald zu wachsen. Das benachbarte Wohnviertel Garden Hills mit seinen Einfamilienhäusern ist unter den Wipfeln fast komplett verborgen. Aber zugegeben: bislang habe ich Atlanta nur aus dem 20. Stock heraus erfasst. Mein Radius am Boden beträgt nur eine Meile. Und dort ist viel Asphalt und Beton.

Was ist Dein neuer Lieblingsort?

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Drinnen: mein Schreibtisch im Wohnzimmer, der genau in die Nische am Fenster passt und von dem ich die Skyline sehen kann (wenn ich nicht wegen der Sonne die Rollos runterziehen muss).

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Draußen: noch nicht gefunden, es ist so heiß. – Oder vielleicht doch: Mittagessen unter der Pergola von Anis Café und Bistro – wie Urlaub in Frankreich.
Und es gibt um die Ecke einen Blumenladen „Pollen„, der das Potenzial hat zum Lieblingsort – allerdings haben sie noch Sommerferien.

Was gefällt Deiner Familie bisher am Besten?

Die Eisdiele „Amorino“, gleich um die Ecke. Herrliches „Gelato“, denn nur, was die Amis italienisch so nennen, ist das, was wir als Eis bezeichnen. 

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Was war das Nützlichste, was Du von zuhause mitgebracht hast?

Das Nützlichste im Sinne von „um sich zu Hause zu fühlen“, waren: ein Armvoll meiner Kissen, damit war das neue IKEA-Sofa gleich UNSER Sofa; Maskingtape, damit konnten wir ein bisschen was an die Kinderzimmerwände hängen, und ein Glas selbstgemachte Johannisbeer-Marmelade für eine dicke Portion Pfannkuchen nach einem tränenreichen dritten Schultag.

Wer oder was hat Dir in den ersten Tagen/Wochen am meisten geholfen?

Es hat sehr geholfen, dass wir quasi in ein gemachtes Nest gezogen sind. Mama und Kinder haben in Deutschland vor dem Ikea-Katalog gesessen und der Mann hat hier in Atlanta eingekauft und zusammengeschraubt. (Und bis auf den Esstisch hab’ ich auch nichts mehr umgestellt.) Sechs Monate Fernbeziehung haben auch ihr Gutes.

Außerdem gibt sich die Schule sehr viel Mühe mit den neuen Familien. Den Kindern wurden Buddies zugeordnet, die wir vor Schulstart getroffen haben; alle neuen Eltern wurden vom Direktor zu einem Welcome-Dinner eingeladen; es kommt noch ein Coffee Morning der Parent Organization und ich bekomme täglich ein halbes Dutzend Emails der Schule mit neuen Informationen.

Und last but not least: mein Expatmamas-Netzwerk. Mal ehrlich: Was täte man ohne?

Was wäre Dein Tipp für alle Neuankömmlinge?

Vielleicht ein bisschen mehr Zeit einplanen vor dem Schulstart, als wir das gemacht haben. Es war ein ziemlicher Drahtseil-Akt: Umzug, Urlaub und Einrichten in zwei Wochen. Wir wollten den Kindern den Wunsch erfüllen, das Schuljahr in Deutschland zu beenden, aber hier ging es schon am 12. August weiter.

Und Tipps speziell für Atlanta? Da muss man mich besser in ein paar Monaten nochmal fragen. Aber zu Amerika allgemein kann ich schon sagen: Wenn in den Umzugstagen die Küche kalt bleiben soll und ihr essen gehen wollt, seid früh dran. Um sechs ist hier jedes Lokal bummvoll. Um zehn scheinen alle im Bett zu liegen (außer denen, die ihre aufgemotzten Motoren unten in der Straße heulen lassen).

Worauf freust Du Dich in den nächsten Wochen am Meisten?

Schon jetzt auf den Moment, wenn die Kinder von ihren Klassenfahrten zurückkommen (sie sind noch nicht mal losgefahren) und wir ein langes Wochenende haben werden wegen Labor Day.
Auf den ersten Abend, an dem ich die Balkontür werde aufmachen können, um frische Luft herein zu lassen.
Und vor allem auf den Besuch meiner Eltern, mit denen wir den Indian Summer in den Blueridge Mountains sehen wollen, die nur drei Stunden nördlich von hier liegen.

Das waren acht Fragen an mich selbst – und ein paar erste Eindrücke für euch. Mehr wird folgen, wenn die neue Schulroutine wieder Raum lässt für mehr Schreibroutine. In der Zwischenzeit sammle ich fleißig auf meinem Pinterest Board „Atlanta“ alles rund um die Stadt und das (Expat-)Leben hier. Und auf Instagram halte ich in den Stories meine ganz persönlichen Eindrücke fest. Ich freue mich, wenn ihr vorbeischaut.

Autor

Jonna Struwe, freiberufliche Autorin, Bloggerin und Gründerin von Expatmamas.de, dem Portal für Familien im Ausland

3 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. lina sagt:

    Hallo liebe Jonna
    danke für Deinen Einblick. Hm…so zwischen den Zeilen lese ich, dass es Dir jetzt nicht so wirklich gut geht in den USA..und deinen Kindern auch nicht. Ich wünsche euch, dass ihr bald “ ankommt“, die Schule noch ein gutes Erlebnis wird und ihr vielleicht sogar in einem Jahr nicht zurück möchtet. Auch wenn ihr bestimmt die Idylle von Sillenbuch vermisst…
    Ganz liebe Grüsse
    Lina

    1. Jonna sagt:

      Ehrlich, klingt das so? Wir mögen die Wohnung, die Schule und die Gegend sehr und es braucht halt seine Zeit, bis es sich richtig anfühlt. Aber da bin ich zuversichtlich, auch wenn ich alles und jeden daheim vermisse. LG

  2. Mako sagt:

    Im Gegensatz zu lina finde ich deinen Bericht sehr positiv, besonders nach der langen Phase des Zweifelns vorher. Ein bisschen Auf und Ab ist immer, das kennst du ja, deine England-Erfahrung kommt dir da wirklich zu Gute. Der Unterschied zwischen Kulturschock und Kulturstress ist ziemlich groß.
    Viel Erfolg weiterhin und nehme dir jeden Tag etwas Tolles, Aufwendiges vor, wenn die Kids auf Klassenfahrt sind (Park entdecken, Downtown erkunden, im Internet entdecktes Restaurant besuchen … ) dann hast du auch was ‚erlebt‘. Ind deinen Radius schlagartig vergrößert

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