Atlanta Tales

Leben im Hochhaus – letzter Teil

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Der Mann packt die Koffer in Atlanta. Er wird den kleinen Dongel mit dem Chip für die Schließanlage abgeben, die Plastikkarten für die Garage und den Schlüssel für die Wohnungstür. Unser Leben im Hochhaus ist vorüber, ohne dass drei von uns noch einmal Auf Wiedersehen sagen konnten.

Bye-bye Atlanta

Die Tür der Residence in der East Paces Ferry Road fällt also hinter uns ins Schloss.

Vorüber sind die faulen Stunden am Pool in der Südstaaten-Hitze. 

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Vorüber die trüben Tage hoch oben in den Wolken, wie in Watte gepackt.

Vorüber die Abende am Kaminfeuer im „Garten“ und die unzähligen Stunden auf dem rosa Sofa.

Bye-bye Sonnenauf- und -untergänge, die das Wohnzimmer in gleißendes Orange tauchten.

Bye-bye Aufzug-Ankündigungen, die eine Art Nachbarschaft kreieren sollten.

Bye-bye Logenplatz bei Feuerwerk und Tiefflug-Grüßen.

Bye-bye Nervenkitzel, wenn die Fensterputzer kamen.

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Bye-bye Feuerwehrsirenen und Gebläse-Gebrüll, ihr seid das einzige, was wir nicht vermissen werden.

Einmal im Leben durfte ich im Penthouse wohnen und bei Feueralarm ausprobieren, wie lange es dauert, all die Stufen nach unten zu rennen.

Einmal im Leben wurde ich beim Heimkommen jedes Mal freundlich von einem Concierge begrüßt und musste mir keine Gedanken machen, wer die Päckchen entgegennimmt.

Einmal im Leben durfte ich die Einkäufe im Trockenen ausladen und anschließend fluchen, wie ich all die Tüten in und aus dem Aufzug bekomme, ohne dass die Tür schließt.

Ich mochte unser Leben im Hochhaus. Meinen Rapunzelturm. Meinen Adlerhorst. Meinen Hochsitz, von dem aus ich das amerikanische Leben in einem sehr spannenden Jahr beobachten und beschreiben konnte.

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Mein Hochsitz, an dem einige meiner besten Texte entstanden sind.

Bye-bye Atlanta. Wie gern hätte ich dich anderen gezeigt. Wie gerne hätten wir noch mehr Besucher gehabt. Wie gerne wären wir selbst noch einmal wieder gekommen.

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Doch wie heißt es so schön: Wenn sich irgendwo eine Tür schließt, geht eine andere für dich auf.

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Und wer mit mir Atlanta wenigstens virtuell entdecken möchte, für den habe ich „Meinen kleinen Atlanta-Guide“ geschrieben.

Autor

Jonna Struwe, freiberufliche Autorin, Bloggerin und Gründerin von Expatmamas.de, dem Portal für Familien im Ausland

4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Linni sagt:

    Liebe Jonna,

    das klingt sehr, sehr wehmütig. Da haben wir aus so vielen Ratgebern gelernt, wie wichtig „richtiges“ Abschiednehmen ist, aber angesichts der Pandemie geht auch das nicht. Hoffentlich kannst du trotzdem eher früher als später „gut“ abschließen.

    Ich hoffe außerdem, dass hinter der neu geöffneten Tür ganz viel Glück und ebenso schöne Erlebnisse auf dich warten!

    Alles Liebe, Linni

  2. Anja sagt:

    Liebe Jonna, ja deine Zeilen klingen sehr wehmütig und ich kann das so verstehen. Ich hoffe, das Schreiben hilft ein bisschen. Ich bin so dankbar, dass unser Rückumzug von USA mit genügend Zeit zum Abschied nehmen ( wenn auch anders als geplant) verlaufen ist. Liebe Grüße Anja

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