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Frisch gelesen: Maxi zieht nach Amerika

Maxi zieht nach Amerika - www.expatmamas.de/blog/ #expatmamas #buchtipps

Kinderbücher zum Umzug ins Ausland sind Mangelware. Und wieder hat sich eine Expatmama daran gemacht, den Mangel zu beheben und selbst ein Buch geschrieben. Janika Pickartz’ „Maxi zieht nach Amerika“ möchte ich euch heute vorstellen, zusammen mit einem kleinen Interview mit der Autorin.

Worum es geht

Die Geschichte des Buches ist im Grunde im Titel erzählt. Das Kindergartenkind Maxi zieht mit der Familie nach Amerika und dafür heißt es, Abschied nehmen, Kisten packen und ins Flugzeug steigen.

Doch nur für uns Erwachsene sind die Implikationen der Überschrift so klar. Für Kinder ist ein Umzug ins Ausland abstrakt und fremd. 

Deswegen nimmt Janika Pickartz ihre Leser Schritt für Schritt mit: Maxi packt mit ihren Eltern Koffer für die Reise und Kisten für den Möbelwagen; sie feiert ein Abschiedsfest und darf vor der Reise noch ein paar Wochen bei Oma und Opa wohnen; sie bringt Abschiedsgeschenke mit in den Kindergarten und übt die neue Sprache; sie reist im Flugzeug und erkundet die neue Stadt und das neue Haus. Bis sie schließlich auch in einen neuen Kindergarten geht.

Worin sich Kinder wiederfinden

Mit Maxi hat Janika Pickartz eine Figur geschaffen, die die Conni unter Expat-Kindern werden könnte. 

Maxi ist eine Identifikationsfigur, die Kindern Neues erfahrbar macht bzw. ihre eigene Erfahrung spiegelt.

Was bedeutet es, wenn Papa (oder auch Mama) in einem neuen Land arbeitet?
Wie sieht es dort aus? 
Was bedeutet es, umzuziehen?
Kommen die Schaukel, das Bett, das Kuscheltier … auch mit?
Gibt es im neuen Land auch einen Kindergarten?…

Weil das Buch diese Fragen behandelt, ist es für viele Expat-Kinder gleichermaßen empfehlenswert, unabhängig davon, ob sie nach Amerika, China oder sonst wohin ziehen.

Sie alle könne sich hier wiederfinden. Und sich in Geschichten wiederzufinden, ist für jeden Leser tröstend, ganz besonders für Kinder. Ihnen fehlt die Lebenserfahrung, um mit neuen Situationen umzugehen. Immer wieder davon zu lesen, macht das Neue vorstellbar und damit weniger beängstigend.

Und genau das ist es, warum Expatmamas Bücher suchen: um die Kinder auf die Veränderung vorzubereiten, um ihre Vorfreude zu wecken und Verunsicherung zu reduzieren. 

Einzig das Traurigsein kommt mir in dieser Geschichte ein wenig zu kurz. Als Maxi beim Abschied aus dem Kindergarten weint, hätte ich mir einen kleinen Moment des Innehaltens gewünscht: Mama tröstet UND sie nimmt Maxi in den Arm UND sie erzählt Maxi vielleicht, dass sie auch manchmal traurig ist UND dass Maxis Freunde auch ein bisschen traurig sind, weil das so ist, wenn man sich liebhat und nicht jeden Tag sehen kann.

Wir sind als Eltern manchmal zu schnell versucht, den Blick gleich auf das Neue, Positive lenken zu wollen. 

Auch sprachlich blitzt an zwei, drei Stellen die erwachsene Autorin kurz durch, während ansonsten die Geschichte sehr kindgerecht erzählt wird.

Was das Buch auszeichnet

Die Geschichte ist nicht nur gut erzählt, sie lebt auch von ihren farbenfrohen, klaren Bildern. Jede Seite ist illustriert, oft ganzseitig, sodass auch schon ganz kleine Kinder die Geschichte wie ein Bilderbuch betrachten können. 

Für die Größeren hat die Illustratorin Anahi Leiva Ausmalbilder kreiert mit Motiven aus der Geschichte, die ihr auf der Website zum Buch herunterladen könnt. 

Und als Schmankerl für die Mamas gibt es auf der letzten Buchseite noch Tipps für die lange Flugreise.

Wie eine Expatmama Kinderbuch-Autorin wurde

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Zu guter Letzt freue ich mich sehr, dass ich Janika Pickartz noch ein paar Fragen zum Schreiben stellen durfte. Ich weiß, dass auch andere Expatmamas mit dem Gedanken einer Veröffentlichung spielen und es wäre schön, in Zukunft noch mehr Geschichten für Expat-Kinder lesen zu können.

Im Interview mit Janina Pickartz

e/m: Liebe Janika, wann ist die Idee gereift, das Buch zu schreiben?

J: Ursprünglich habe ich das Buch Anfang 2019 für meine Tochter geschrieben. Sie war gerade drei Jahre alt geworden, als mein Mann und ich entschieden, für drei Jahre in die USA zu ziehen. Auf die große Veränderung wollte ich sie gerne mit einem Buch vorbereiten. Da ich auf dem deutschen Buchmarkt nichts Passendes fand, machte ich mich selbst ans Werk. 

Meine Tochter liebt das Buch auch nach 1,5 Jahre hier in den USA. Das ist meine größte Bestätigung. Aber auch die Reaktionen auf das Buch aus meinem Freundeskreis waren sehr positiv und ich behielt die Idee im Hinterkopf, das Buch zu veröffentlichen.  

Nach der ersten turbulenten Zeit in der neuen Heimat und dem Corona Schock Anfang dieses Jahres, wollte ich gerne an einem eigenen Projekt arbeiten. Mit lieber Unterstützung von Jana, ebenfalls Expatmama und Kinderbuchautorin, fasste ich den Mut, das Buch etwas umzuschreiben und anderen Familien mit Auslandsplänen oder -wünschen zugänglich zu machen. 

e/m: Was hat dir beim Schreiben am meisten Spaß gemacht?

J: Ich mag es, mich in andere Leute – egal ob groß oder klein – hinein zu versetzen. Die Geschichte sollte  die wichtigsten Themen bei einem Umzug ins Ausland für Kinder umfassen. Nicht nur die logistischen, sondern auch die emotionalen wie Vorfreude, Unsicherheit und Trauer. Dafür die richtigen Worte zu finden und eine runde Geschichte zu formen, hat mir sehr viel Spaß gemacht.

e/m: Was war die größte Hürde für dich?

J: Die größte Hürde kann ich nicht wirklich benennen. Es gab etliche Gedanken, die ich mir vorab gemacht habe. Gibt es da draußen wirklich den Bedarf nach solch einem Buch? Habe ich genug Zeit, das Projekt so umzusetzen, wie ich es mir vorstelle? Schaffe ich es, ohne Verlag von den USA aus ein Buch in Deutschland zu veröffentlichen, ohne eine Ahnung von der Autorenwelt zu haben? Wie finde ich eine passende Illustratorin? Und ist während der Corona-Pandemie der richtige Zeitpunkt für mein Buch? 

e/m: Wie hast du die Illustratorin gefunden?

J: Meine Illustratorin Anahi Leiva habe ich mittels einer Online-Ausschreibung gefunden. Und manchmal gehört ein wenig Glück dazu. Anahi ist in Deutschland geboren und mit 12 Jahren nach Argentinien ausgewandert. Mit ihrer kleinen Tochter ist sie vor einiger Zeit nach London gezogen und hätte ein solches Buch gerne gekauft. Besser hätte es nicht laufen können. Nicht nur, dass wir uns persönlich sehr gut verstehen, konnte sie sich selber mit der Geschichte voll identifizieren. Das sieht man sicherlich auch an den detailreichen und liebevollen Bildern.

e/m: Hast du Pläne für eine Fortsetzung?

J: Das Abenteuer von Maxi geht natürlich weiter: Der Anfang von „Maxi lebt jetzt in Amerika“ ist geschrieben und auch einen dritten Band zum Thema „Rückzug in die alte Heimat“, kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich halte euch gerne auf dem Laufenden. 

e/m: Toll! Da bin ich schon sehr gespannt und wünsche dir viele Inspirationen, Muße zum Schreiben und noch eine schöne Zeit in den USA! Bleibt gesund!

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Janika Pickartz
Maxi zieht nach Amerika – Ein Abenteuer mit der ganzen Familie
Books on Demand (BoD) 2020
32 Seiten
ISBN: 978-3752607079
11,99 EUR

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Autor

Jonna Struwe, freiberufliche Autorin, Bloggerin und Gründerin von Expatmamas.de, dem Portal für Familien im Ausland

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