Interview: Neu in...

Neu in … Tokio

Neu in Tokio - www.expatmamas.de/ - #lebeninjapan #expatleben #imauslandzuhause

Es sind die kleinen Alltagsdinge, die für das Zurechtfinden und Einleben so unerlässlich sind. Hättet ihr z.B. gedacht, dass man in Tokio den Buggy besser zu Hause lässt? Das und noch viele andere nützliche Tipps von Anja lest ihr in meinem aktuellen Interview „Neu in … Tokio“.

Expatmama in Japan

Liebe Anja, wo bist Du mit Deiner Familie gelandet?
Wir waren letztes Jahr in Wako-shi (Saitama). Das ist der Großraum Tokio und liegt ca. 10 min mit der S-Bahn von Ikebukuro, einem Stadtteil von Tokio, entfernt.

Was war Dein erster Eindruck?
Wahnsinnig groß und lebhaft … und so viele Menschen überall! Wo ist denn hier mal ein grüner Fleck Natur??? Hmmmm…..
Was aber toll ist: Es gibt wirklich überall Kinderspielecken, die super sauber und gepflegt sind (auch auf der Bank, auf der Post, in jedem Kaufhaus, Handygeschäft etc). Stillräume, die vollständig ausgestattet sind (mit Flaschenwärmer, Mikrowelle und Sterilisatoren für Wasser etc). Das hat mich ziemlich überrascht und das vermisse ich sehr.

Was ist Dein neuer Lieblingsort?
Da weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, wo ich anfangen soll, es gab überall so schöne und besondere Orte für Kinder (das denkt man am Anfang gar nicht, wenn man das Gewusel der Stadt sieht) z.B. der Blick vom „Sunshine“ in Ikebukuro ist überwältigend. Dort gibt es ein Restaurant mit einem wirklich riesigem und wunderbarem Kinderbereich. Dort kann man sehr gut und auch recht günstig essen, während die Kinder spielen.
Oder aber Saitama Children Zoo mit seinem Splashpad, was an diesen vielen schwül-heißen Tagen wirklich toll ist.
Aber auch das Aquarium in Ikebukuro, das ist im 48. Stock eines Wolkenkratzers untergebracht und hat alles, was Kinderherzen höher schlagen lässt.
Wenn man mal eine Pause von der Großstadt braucht, dann nichts wie rauf auf die Dachterasse vom Kaufhaus Marui, Shinjuku. Eine Oase :-) Den Buggy mit dem schlafenden Kleinkind in die Ecke stellen, Füße ins Wasser tauchen und einfach abschalten.

Was gefällt Deiner Familie bisher am Besten?
Das Essen ist wirklich super lecker – unbedingt probieren :-) Unser 2-jähriger Sohn liebt es noch heute…
Wir waren 2 Wochen auf Okinawa, einem tropischen Paradies nur 3 Stunden von Tokio entfernt. Super schön und erholsam. Wir haben uns dort ein Mietauto genommen und haben die Insel erkundet.

Was war das Nützlichste, was Du von zuhause mitgebracht hast?
Ein Picture Dictionary English – Japanese, denn wir sprechen kein Japanisch und leider sprechen auch nur sehr wenige Japaner Englisch und damit kommt man wirklich gut zu recht.

Wer oder was hat Dir in den ersten Tagen/Wochen am meisten geholfen?
Durch die fehlenden Japanischkenntnisse war es schon sehr schwierig, sich am Anfang zu Recht zu finden und so ist das ein oder andere Waschmittel in meinem Einkaufskorb gelandet, wenn ich eigentlich nach etwas anderem gesucht habe. :-)
Wir waren auf dem Campus in Riken, Wako im International House untergebracht und es waren viele Mamas in derselben Situation dort, die auch mit kleinen Kindern zu Hause waren. Riken ist ein großes Forschungsgelände und bietet auch Sprachkurse für Neuankömmlinge an. Es gibt eine Anlaufstelle für ausländische Familien, die mit dem „Wahnsinn des japanischen Alltags“ hilft :-)
Außerdem gibt es bei Facebook eine Gruppe Toyko Mothers Group, dort habe ich ganz liebe Mamis kennengelernt, die auch heute noch gute Freunde sind.

Was wäre Dein Tipp für alle Neuankömmlinge?
Unbedingt Tokyo Mothers Group auf Facebook googlen und beitreten und auch die Website Tokyo Urban Baby in den Bookmarks speichern. Eine wirklich sehr hilfreiche Seite.
Am besten den Buggy bzw. Kinderwagen zu Hause lassen und nicht mitbringen. Wir waren viel mit dem Babybjörn unterwegs und haben uns vor Ort noch einen ganz kleinen japanischen Umbrella Stroller gekauft. Selbst unser MacLaren Buggy, der ja für deutsche Verhältnisse ziemlich kompakt ist, ist an jedem U-Bahn Eingang in Tokio gescheitert, weil er einfach zu breit war. Die japanischen Buggies falten sich mit einer Hand „hochkant“ zusammen und sind so sehr leicht und schmal und können sogar auf dem Radl transportiert werden. Es gibt fast überall keine Aufzüge und die Rolltreppen sind eng und voller Leute.

Worauf freust Du Dich in den nächsten Wochen am Meisten?
Wir sind mittlerweile zurück in München, aber die Erfahrung in Japan war etwas ganz besonders und auch die Kinderfreundlichkeit sucht ihresgleichen. Durch mangelnde Sprachkenntnisse und die doch sehr andere Kultur ist es schwierig am Anfang und man verzweifelt schnell, aber reinhängen, es lohnt sich :-) Es stimmt nämlich nicht, dass man nur schwer Kontakt findet zu Japanern. Alle Mamas, egal wo auf der Welt, haben die gleichen Anlaufpunkte, wie Spielplatz und Co. und diese freuen sich total mit anderen ins Gespräch zu kommen. Zur Not verständigt man sich mit Händen und Füßen.

Liebe Anja, vielen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast für diese tollen Tipps! Wir wünschen Dir und deiner Familie alles Gute für Eure nächste Station in Toronto!

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