Stellen eure Kinder euch Fragen zum Klimawandel? Oder fordern sie euch gar heraus, was ihr als Eltern für das Klima tut? In beiden Fällen ist das Buch „Mein Name ist Greta“ von Valentina Giannella eine gute Quelle, um Antworten zu finden.
Fridays for Future
Am 15. März 2019 gingen weltweit beim ersten globalen Klimastreik rund 1,7 Millionen Schüler auf die Straße. Die Kinder der italienischen Journalistin Valentina Giannella waren in Hongkong mit dabei, wo die Familie seit 6 Jahren lebt. Dort, genauso wie bei uns in Stuttgart oder in anderen Städten, trugen die Demonstranten Schilder mit dem Slogan „Mein Name ist Greta“ – eine Botschaft die eine neue globale Identität ausdrücken soll von jungen Menschen, die wie Greta wollen, dass die wissenschaftlichen Fakten endlich gesehen werden.
„Hinter Greta stecken 30 Jahre Wissenschaft“, schreibt die Autorin und skizziert den Konsens von jahrezehntelanger Forschung. Konsequenterweise geht ihr Buch nur am Anfang auf Greta ein. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Fakten und Zusammenhängen, die die schwedische Aktivistin nimmermüde wiederholt und die Giannella als Antwort auf die Fragen ihrer eigenen Kinder recherchiert hat.
Klimawandel ist ein Faktenpuzzle
Klimawandel ist ein Phänomen, das sich aus vielen Einzelteilen zusammensetzt. Die Autorin erklärt in kurzen Kapitel von Brennstoffen über Abfall bis zur Viehzucht wie diese einzelnen Aspekte unser Klima beeinflussen. Sie schreibt verständlich und übersichtlich – man könnte ihr Buch sogar wie ein Nachschlagewerk kreuz und quer lesen, je nachdem zu welchem Thema man Erklärungen sucht.
Zwischen den Kapiteln beantwortet die Autorin häufig gestellte Fragen wie z.B. Was ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima? Was muss ein Land tun, um für den Klimawandel gewappnet zu sein? Wie hängt unsere Ernährung mit dem Klima zusammen? Was kann der einzelne tun? (#myclimateaction s. Infografik am Textende)
Wir brauchen positive Beispiele
Angesichts dieser Komplexität kann die Klimakrise überwältigend sein – für uns alle, nicht nur für Kinder. Umso wichtiger sind in meinen Augen positive Beispiele, die zeigen, dass etwas getan wird. Dieses Buch nennt einige wie z.B. die Stadt Bozen, die inzwischen ohne fossile Brennstoffe auskommt; oder den jungen Mexikaner, der einen natürlichen Plastikersatz aus Avocado-Kernen herstellt; oder einen jungen Afrikaner, der einfache Windräder nutzt, um Brunnenpumpen zu betreiben.
Die Autorin will ihren Lesern Mut machen: „Habt keine Angst davor, nur wenige oder klein zu sein. Greta war es auch.“ Und sie gibt ihnen eine Liste mit auf den Weg, was jeder Einzelne jeden Tag beitragen kann. Denn: wenn wir es gemeinsam tun, kann jede scheinbare Kleinigkeit zu einem großen Ergebnis führen.
Fazit: „Mein Name ist Greta“ ist ein kompakter Einstieg in das Thema Klimawandel nicht nur für Jugendliche, sondern für alle Leser ab 12. Ein gut lesbares Sachbuch und ein wunderbarer Impulsgeber für gemeinsame Ansätze in der Familie.
Valentina Giannella/ Manuela Marazzi
Mein Name ist Greta – Das Manifest einer neuen Generation
Midas Verlag 2019
128 Seiten
ISBN: 978-3038761624
12,90 EUR
Ab 12 Jahren
Habt ihr Ideen, was wir alle als Expats beitragen können? Ich freue mich über Ideen in den Kommentaren.