Vor kurzem hat Expatmama Susan von ihrem neuen Leben in Kanada erzählt. Heute kommt Rachel zu Wort, die wieder zurück ist aus Nordamerika. Rachel hat mit ihrem Mann und ihren drei Kindern (7, 9 und 11 Jahre alt) für 2 Jahre und 7 Monate in der Kleinstadt Winchester in Tennessee (USA) gelebt. Tina Busch hat sie für die Expatmamas gefragt, ob sie sich in Deutschland inzwischen wieder gut eingelebt hat. Denn beide kennen sich von Expat Coffee Mornings und Expat-Stammtischen und haben sich schon das ein oder andere Mal über ihr Expat-Wife-Life unterhalten. Wie ist es nun wieder daheim?
War der Umzug nach Deutschland ein Neuanfang für Euch oder mehr eine Rückkehr in ein bereits bekanntes Leben?
Eher eine Rückkehr in ein bekanntes Leben. Allerdings mit vielen neuen Eindrücken und einem Ausflug in ein neues Leben in der Erinnerung.
Warum seid Ihr zurückgekommen?
Weil ich es unbedingt wollte. Ich dachte, es wird Zeit, auch für die Kinder, wieder die deutsche Schule zu besuchen, ihnen die deutschen Werte und auch mehr Freiheiten zurückzugeben.
Was genau meinst Du mit „mehr Freiheiten“?
In Deutschland schnappen sich meine Kinder einfach den Roller und fahren los. Sie können alleine ins Freibad gehen und nach der Schule – die hier deutlich kürzer ist –sich mit Freunden treffen oder auch mal bei der Oma vorbeischauen.
Was gefällt Dir an der deutschen Lebensart?
Das Leben in Deutschland fühlt sich vertraut, zuverlässig und beständig an. Hier muss ich mich nicht mehr ständig erklären, alles ist wieder selbstverständlich. Ich freue mich über vieles. Bis jetzt gibt es nichts, dass mich ernsthaft ärgert. Man könnte auch ganz einfach sagen: Ich bin wieder da, wo ich hingehöre.
Gibt es irgendetwas, dass Du vermisst, wenn Du an Deine Expat-Zeit zurückdenkst?
Je länger ich wieder zuhause bin, desto mehr denke ich ausschließlich positiv an unsere Zeit in Tennessee. Aber nicht so, dass ich wieder zurück möchte. Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Alltag dort, die Menschen, die Landschaft, das Wetter oder auch die Liebenswürdigkeit der Menschen kennen lernen durfte.
Wie hat sich Deine Familie wieder eingelebt?
Ziemlich gut. Der ein oder andere ist manchmal noch wehmütig und etwas zwischen den Welten.
Wie geht es Dir jetzt? Welche Pläne hast Du für Deine Zukunft?
Mir geht es gut. Der deutsche Alltag hat uns wieder. Es ist mir manchmal zu schnelllebig und zu hektisch, deshalb möchte ich für mehr Familienzeit sorgen – solange die Kinder noch Interesse an gemeinsamen Erlebnissen haben!
Würdest Du etwas anders machen, wenn Du die Uhr zu einem Zeitpunkt vor dem Umzug zurückdrehen könntest?
Wenn ich an die Anfangszeit in den USA denke, war ich zu lange in der Schockstarre. Ich wünsche mir, das Ankommen und Akzeptieren hätte nicht so lange gedauert. Außerdem habe ich unser Leben in den USA oft mit dem Leben in Deutschland verglichen, was natürlich nicht funktioniert. Außerdem habe ich oft nein gesagt. Nein zum Essen, zu Konsumgütern, zu elektronischen Medien. Gepaart mit Heimweh war das für mich und meine Familie eine schwierige Situation.
Guten Morgen,
darf ich fragen, seit wann Rachel wieder in D ist, von welchem Zeitraum sprecht Ihr in Eurem Interview? Wieviele Wochen/Monate?
Danke und viele Grüße aus Bayern
Birgit
Hallo liebe Birgit,
Rachel ist schon seit Anfang 2017 zurück in Deutschland. Das Interview habe ich mit ihr diesen Sommer geführt.
Darf ich fragen, warum der Zeitraum für Dich wichtig ist? Bist Du selber aus dem Ausland nach Deutschland zurückgekehrt?
Liebe Grüße – auch aus Bayern ;-)
Tina