Expat-Leben

Ein Expatmamas-Wunschzettel

Expatmamas-Wunschzettel an Unternehmen - www.expatmamas.de/expatmamas-blog/ #imauslandzuhause #expatmamas #wunschzettel

Alle Jahre wieder schreiben die Kinder sorgfältig ihre Wunschzettel. Lange Listen, die nicht nur Sehnsüchte sondern auch Bedürfnisse spiegeln. Herzallerliebst, dass sie ihren Katalog der Maximalforderungen inzwischen mit einleitenden Sätzen ans Christkind begleiten: „Liebes Christkind, in diesem Jahr wünsche ich mir einige Dinge. Ich hoffe, es wird dir nicht zu viel. Mir ist klar, dass du nicht alle Wünsche erfüllen kannst.“

Ja, das Christkind wird auch in diesem Jahr keinen Hund bringen, aber ihm ist inzwischen bewusst, dass dem Bedürfnis anders entsprochen werden kann und muss. Und während wir Mamas die Wunschzettel unserer Kinder bequatschen, dabei das Jahr Revue passieren lassen und über das Kommende sprechen, wird Tina und mir plötzlich klar, dass wir auch einen inneren Wunschzettel haben. Einen ganz besonderen. Nicht unbedingt fürs Christkind oder den Weihnachtsmann, aber an die Unternehmen, die Familien ins Ausland schicken.

Aus unseren eigenen Erfahrungen heraus und den vielen Gesprächen mit Expatmamas überall auf der Welt wissen wir um viele Wünsche von Expat-Familien, die derzeit in den allermeisten Fällen unerfüllt bleiben. Bedürfnisse, die ignoriert werden. Anliegen, die nicht gehört werden, weil sie oft unausgesprochen bleiben. Und so wie die Kinderseele sich einmal im Jahr die Sehnsüchte von der Seele schreibt, so wollen wir es in diesem Jahr auch tun. Vordergründig mag es bei den Kleinen wie bei uns (auch) um Materielles gehen. Im Kern aber reden wir davon, Familien nicht allein zu lassen mit ihren inneren Bedürfnissen. Hier also unser Expatmamas-Wunschzettel!

Ich als Expat-Partnerin wünsche mir

  • einen persönlichen Kontakt mit der Personalabteilung
  • dass ich einen Platz am Gesprächs-Tisch bekomme und dabei auch über mich und meine Rolle als Expat-Partnerin gesprochen wird
  • eine Beratungsstunde mit einem Familienanwalt für eventuelle Worst-Case-Szenarien
  • ein Interkulturelles Training für alle Familienmitglieder
  • einen Relocation Service, der seinen Namen verdient
  • ein Coaching und / oder einen Career Service und zwar dann, wenn ich diesen Service brauche
  • ein Weiterbildungsbudget, das ich unkompliziert nutzen kann
  • Deutsch-Unterricht bzw. Nachhilfe für die Kinder am Entsendungsort und nach der Rückkehr
  • Sprachunterricht für alle Familienmitglieder so lange wie nötig
  • dass die Personalabteilung die Vernetzung der Expat-Partner untereinander initiiert und Neuankömmlingen eine erfahrene Expat-Patin vermittelt
  • einen Welcome Guide, der auf Familien ausgerichtet ist und regelmäßig aktualisiert wird, mit wichtigen Adressen und Telefonnummern vom Babysitter-Service über Hebamme bis hin zum Heilpraktiker
  • regelmäßiges Nachfragen: Wie geht es Euch? Was braucht Ihr? Wie können wir Euch unterstützen?
  • innerhalb des Unternehmens einen Erfahrungsaustausch und ein Expat-Alumni-Treffen
  • dass die Rückkehr nach Deutschland als Teil der gesamten Entsendung gesehen wird und somit die gleichen Hilfestellungen notwendig sind, die wir am Anfang bekommen haben
  • ein gemeinsames Feedback-Gespräch aller Familienmitglieder mit den Personalverantwortlichen nach der Rückkehr
  • ein Dankeschön, in welcher Form auch immer.

Wir wünschen euch allen wunderschöne Weihnachten und dass für euch der ein oder andere Wunsch in Erfüllung geht!

Alles Liebe
Tina & Jonna

P.S. Zum Artikel bei Tina Busch geht es hier entlang!

5 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Berdien sagt:

    Oh, diesen Wunschzettel kann ich genau so unterschreiben! All das wäre so wichtig und gut…
    Habt eine schöne Weihnachtszeit und vielleicht liest den Zettel ja jemand an der richtigen Stelle?!
    Liebe Grüße
    Berdien

  2. 贡黑德 Gunhild Claessens sagt:

    Vielleicht bin ich ja ein Ketzer, aber ich frage mich bei der Liste, warum man ins Ausland will, wenn die Bedingungen wie zu Hause sein sollen? -Im Fall, dass der/die Mitreisende nicht ins Ausland wollte, stellen sich ganz andere Fragen, oder? – Als Mitreisende bin ich diejenige, die im Alltag bestehen muss, während sich mein Partner mit bekannten Firmenabläufen beschäftigt und vergleichsweise wenig von Land und Leuten mitbekommt. Die anfänglichen Katastrophen empfinde ich als Bewährungsproben. Es ist nicht (immer) einfach und auch ich bin zwischenzeitlich in Tränen ausgebrochen, aber das waren die Szenen, über die ich nach einer Weile mit Freunden am lautesten lachte. Aber meine Erfahrungen sind einzigartig und keine „Kopie“ eines Vorgängers. – Jede/r Expat ist verschieden, hat unterschiedliche Bedarfe aber auch andere Herangehensweisen, die schlussendlich die erlebten Erfahrungen ausmachen. Ich befürworte daher weniger Struktur sicherlich im Vergleich zu meinem Heimatland. – Sehr wichtig erscheinen mir die Grundsicherung: Wohnraum, Krankenversicherung, Gehalt, Schule! Und diese Dinge dürfen nicht blauäugig abgenickt werden. Dazu empfiehlt sich vor Unterzeichnung des Vertrags mit Expats am Entsendungsort über die Lebenshaltungskosten zu sprechen.

    1. Jonna sagt:

      Liebe Gunhild,
      niemand will Bedingungen wie zu Hause, so wollten wir das nicht verstanden wissen. Als Partner auch von der Firma mit einbezogen zu werden, sehen wir nicht nur als Zeichen der Wertschätzung sondern auch als Anerkennung der Tatsache, dass mitausreisende Partner und Familien nicht nur Anhängsel sind sondern aktive Akteure im Entsendungsszenario. Sie sollten gehört werden und gleichberechtigt behandelt sein. Bewährungsproben gibt es viele, darum geht es nicht. Aber z.B. die eigene Altersvorsorge sollte nicht zu einer werden.
      Viele Grüße
      Jonna

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