Nicht jede Expat-Mama hat einen Blog, aber jede hat etwas zu erzählen. Deswegen gibt es meine Interview-Reihe „Neu in…„, in der mir frisch Angekommene ihre ersten Eindrücke schildern, dann wenn in der neuen Heimat alles noch ungewohnt und fremd ist. Man muss die ersten Hürden überspringen und kann gerade deshalb allen Nachfolgenden wertvolle Tipps für den Anfang geben. Heute steht uns Sandra Rede und Antwort, die im Sommer mit ihrer Familie von Paris nach Mumbai zog.
Expatmama in Indien
Liebe Sandra, wo bist Du mit Deiner Familie gelandet?
Wir sind Anfang August in Mumbai/Indien angekommen und haben die ersten vier Wochen im Hotel verbracht. Die Schule hat bereits wieder am 4. August begonnen, was für unsere Kinder extrem kurze Sommerferien bedeutete.
Was war Dein erster Eindruck?
Wir waren im Mai schon auf Look and See-Reise hier und der erste Eindruck von Mumbai ist ein Schock. Überall Menschen, auf den Straßen, Autobahnen, zwischen dem Müll. Verkehrslärm, Hupkonzerte und verstopfte Straßen. Ich dachte in den ersten zwei Tagen, hier setze ich keinen Fuß her. Und dann, wenn man weiß, was einen erwartet wird es besser.
Wir hatten eine indische Reiseführerin, die mir erzählt hat, sie war einmal in Salzburg und hat sich nicht auf die Straße getraut, weil keine Menschen auf der Straße waren. Und sie dachte, auf unseren Straßen muss es sehr gefährlich sein. So unterschiedlich sind die Sichtweisen :-)
Was ist Dein neuer Lieblingsort?
Das ist eindeutig unsere Wohnung. Wir haben eine wunderbare Aussicht auf den Powai-Lake im Norden Mumbais und auf den dahinter liegenden Sanjay-Gandhi Nationalpark. Wir sind von einem kleinen französischem Apartment auf 300 Quadratmeter umgezogen. Es ist herrlich, soviel Platz zu haben. Es gibt ein Gym, einen Pool und einen Park vor dem Haus.
Was gefällt Deiner Familie bisher am Besten?
Die unglaubliche Liebenswürdigkeit der Inder. Sie geben uns das Gefühl so willkommen zu sein. Jeder strahlt uns an und lächelt. Ich habe noch nie so freundliche Menschen erlebt.
Was war das Nützlichste, was Du von zuhause mitgebracht hast?
Für mich war das mein E-Reader und iPad. Ich kann mir so alle Bücher und Zeitschriften organisieren. Ich habe einmal schon probiert über amazon.de zu bestellen, aber erstens dauert es sehr lange, man hat hohe Portokosten und muss dann nochmal Zoll bezahlen.
Wer oder was hat Dir in den ersten Tagen/Wochen am meisten geholfen?
Wir haben per Zufall auf dem Flughafen bei unserem Look and See einen ehemaligen Arbeitskollegen meines Mannes getroffen, der wiederum seinem Freund erzählt hat, dass wir nach Mumbai ziehen, und dessen Frau hat mir eine vierseitige Mail geschickt mit allen möglichen Tipps. Sie hat mich auch über WhatsApp kontaktiert und so ist schon vor unserer Ankunft eine Freundschaft entstanden. Dass hat mir und hilft mir noch immer unglaublich.
Was wäre Dein Tipp für alle Neuankömmlinge?
Mein Tipp für Indien sind zwei Sätze, die mir selber geholfen haben und noch immer helfen:
Lass alles Europäische hinter dir! Und: In Indien existieren alle Jahrhunderte, die Europa durchlaufen hat, gleichzeitig. Vom Mittelalter bis in unsere Hightech Zeit.
Worauf freust Du Dich in den nächsten Wochen am Meisten?
Auf unseren ersten Urlaub in Goa :-))
Vielen Dank, liebe Sandra, dass Du Dir Zeit genommen hast. Deine Antworten sind sehr wertvoll für andere. Expatmamas wünscht Dir und Deiner Familie alles Gute und eine tolle Zeit!