Expatmamas-Wissen

Expatmamas-Wissen: L – Luftfracht

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Wir haben unseren zweiten Umzug ins Ausland ausschließlich per Luftfracht bestritten. Unsere Erfahrung damit und meine Tipps zu Luftfracht allgemein lest ihr heute auf dem Blog in meiner Rubrik: Expatmamas-Wissen. 

Tipps zum Umzug per Luftfracht

Ein Umzug über Kontinente hinweg beinhaltet oft auch den Transport per Flugzeug. Die Luftfracht ist deutlich kleiner als der Transport per Container, aber auch unvergleichlich schneller. Expats können mitunter wählen, ob sie ausschließlich per Luftfracht umziehen wollen oder nur einen kleinen Teil des Hab und Guts so verschicken möchten. 

Luftfracht als ausschließlicher Umzug

Ja, es ist grundsätzlich möglich, einen Familien-Haushalt ausschließlich per Luftfracht umzuziehen. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen: 

  • Die Kinder sind relativ groß,
  • Die Ansprüche relativ klein,
  • Und der Arbeitgeber ist bereit, das geringere Umzugsvolumen mit einem Zuschuss für Neu-Anschaffungen zu kompensieren. 

In unserem Fall waren diese Voraussetzungen erfüllt.

Warum ein Umzug ausschließlich per Luftfracht für uns Sinn ergab:

1. Wir wollten größtmögliche Flexibilität.

Das Haus in Deutschland sollte jederzeit bewohnbar bleiben, denn der Mann war alle paar Wochen zurück in Stuttgart. Außerdem bestand von Anfang an die Möglichkeit, dass ich mit den Kindern nach einem Jahr wieder zurückkehren würde wegen der anstehenden Oberstufe. Corona hat gezeigt: ein jederzeit bezugsfähiges Zuhause in Deutschland zu haben, ist Gold wert.

2. Wir haben Teenager-Kinder, die nur wenig Spielzeug und keine Extras brauchen.

Die Kinder haben ausschließlich Lego, einige Spiele und Puzzles eingepackt. Die absoluten Lieblingsbücher wurden hautsächlich als Wohlfühl-Objekt fürs neue Zimmer eingepackt, längst sind wir aus dem Alter raus, wo Dutzende von Bilderbüchern zum Lesen und Wiederlesen und Nochmal-Lesen hätten eingepackt werden müssen. Einen Fußball- bzw. Basketball haben wir in den USA neu gekauft, Fahrräder wären in Atlanta überflüssig gewesen. Wir brauchten keinerlei Extras mehr wie Kinderwagen, Autositze, Reisebetten oder Laufrad, die schnell das Volumen sprengen.

3. Wir wollten den Aufwand reduzieren.

Vor allem ICH wollte mir Arbeit sparen. Nach 10 Umzügen in meinem Leben hatte ich mir das letzte Mal geschworen: Ich packe nie mehr die Bücherwand geschweige denn den kompletten Inhalt meiner Küchenschränke ein! Vielleicht auch eine innere Reifung mit dem Älterwerden: Ich brauche nicht mehr alles um mich rum, ein paar Lieblingskissen und die Kaffeebecher reichen fast schon (na gut, ein bisschen Schnickschnack war doch dabei). 

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Lieblingsstücke von daheim
4. Wir mussten kein Haus möblieren.

Da wir in ein Apartment gezogen sind und Atlanta mit einem schwedischen Möbelhaus gesegnet ist, hielten sich die Anschaffungen in Grenzen: Betten, Schreib- und Esstisch sowie ein Sofa. Fertig. Alle Zimmer hatten Einbauschränke, wie üblich in den USA  (was ich unglaublich praktisch finde). Unsere Stühle haben wir so gewählt, dass sie sowohl an den Schreibtischen als auch am Esstisch verwendbar waren und für Gäste gab es einen Stapel Hocker (ich hatte eh nicht vor, große Einladungen zu geben). Herrlich minimalistisch.

5. Wir sind in die USA! umgezogen.

Dank der niedrigeren Stromspannung in Amerika war klar, dass wir fast nichts mit Stecker einpacken würden; keinen Staubsauger, keine Steh- oder Schreibtischleuchten, keine Kaffeemaschine, nicht mal das Bügeleisen. Nur die Nähmaschine und die X-Box durften mit und bekamen einen Transformator spendiert (einen für beides, was gut geklappt hat, weil es keine Überschneidung in der Verwendung gab). 

Was war also drin in unseren 30 Kisten?

  • Eine abgespeckte Wintergarderobe (in den Südstaaten war weder mit Schnee noch mit dauerhaften Minusgraden zu rechnen)
  • Bettzeug und –wäsche (für 4 Personen und zwei Gäste)
  • Töpfe, Besteck und Backformen (die wären in der Neu-Anschaffung nicht billig gewesen, hätten aber auch zur Not daheimbleiben können)
  • Bücher, Spiele, Puzzle
  • Deko-Kissen, ein Lieblingshocker und ein Teppich.

Meine Checkliste könnt ihr in meinem Shop herunterladen.

Tipp: Nutzt Vakuum-Taschen (space saver bags) für die Wintersachen, Betten und Kissen. Idealerweise aber erst am Rückweg – dann ist nämlich plötzlich Platz für die ein oder andere Neuerwerbung. (Trick 17 mit Selbstüberlistung)

Und noch ein Tipp: Puzzle-Schachteln unbedingt mit Socken oder Büchern füllen!

Mein Credo: Keine Luft per Luftfracht transportieren – alles wird gefüllt.

Luftfracht als Vorhut eines interkontinentalen Umzugs

Wer Luftfracht nutzen darf als Vorhut für den Umzug per See-Container sollte solche Dinge transportieren, die entweder bei der Ankunft sofort benötigt werden, die zu kostbar sind (materiell oder ideell) oder die keine langen Transportwege bzw. Lagerzeiten im Hafen überstehen würden (wie z.B. Leder-Schuhe).

Für das Volumen gibt oft der Arbeitgeber Richtlinien vor; ein gutes Umzugsunternehmen hilft, die Kubikmeter-Angaben in konkrete Größen umzusetzen, d.h. wie viele Kartons gepackt werden. (In unserem Fall waren das 30.) 

Meine Sorge war, dass ich entweder zu viel oder zu wenig planen könnte. Deswegen habe ich:

  • mir die Karton-Maße geben lassen, einen Proto-Typen im Baumarkt gekauft und zuhause ausprobiert, um ein Gefühl für die Größe zu bekommen;
  • in jedem Zimmer einen Stapel gemacht mit den zu packenden Dingen unterteilt in: „Muss mit“ und „Kann zur Not hierbleiben“;
  • mir die sperrigen Teile wie Hocker, Teppich und Carrera-Bahn separat gelegt, um zum Schluss Lücken zu füllen.

Die Strategie ging auf: Alles kam mit (selbst am Rückweg der völlig unhandliche Tree skirt für meinen Weihnachtsbaum).

Damit ihr in der Planung nichts vergesst, habe ich eine Checkliste geschrieben, die ihr in meinem Shop runterladen könnt

Achtung! Nicht in die Luftfracht gehören: Flüssigkeiten aller Art, Lebensmittel & Batterien!

Tipp: Packt Schultaschen bzw. –utensilien unbedingt in die Luftfracht, auch wenn ihr schon am Anfang der langen Sommerferien umzieht. Dann seid ihr gewappnet, falls der See-Container unvermutet lange unterwegs sein sollte.

Wichtig ist außerdem zu wissen: Luftfracht-Güter müssen vom Umzugsunternehmen gepackt werden! Eure Vorarbeit beschränkt sich aufs Sortieren und Bereitstellen, denn die Spedition muss sicherstellen, dass die Transportrichtlinien eingehalten werden.

Und hier geht es zum nächsten Buchstaben im Expatmamas-Wissen-Alphabet:

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Autor

Jonna Struwe, freiberufliche Autorin, Bloggerin und Gründerin von Expatmamas.de, dem Portal für Familien im Ausland

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