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Expatmamas-Wissen: S – Schule

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Zeit für einen neuen Buchstaben in meinem Expatmamas-Wissen-ABC und eines der zentralen Themen überhaupt: Schule. Wenn die Familie ins Ausland zieht, ist eine der wichtigsten Aufgaben, den Kindern den Übergang in der Schule zu erleichtern. Im Idealfall hat man die Wahl zwischen drei Möglichkeiten: lokalen, deutschen oder internationalen Schulen. Nur welche Option ist die Richtige? Und was, wenn ich diese Auswahl nicht habe?

Welche Schule wähle ich?

In der Schul-Frage spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle:

  1. Das Alter der Kinder: Je jünger die Kinder sind, desto leichter fügen sie sich in das örtliche Schulsystem ein. Je näher der Schulabschluss rückt, desto wichtiger kann es sein, im deutschen Schulsystem zu bleiben.
  2. Die Dauer der Entsendung und mögliche Anschlussmandate: Wer nach dem Auslandsaufenthalt mit einer weiteren Entsendung rechnet, für den mag eine internationale Schule, die einen internationalen Abschluss bietet, der richtige Weg sein.

Meiner Erfahrung nach sollte die Wahl der Schule auf jeden Fall den Wohnort bestimmen und nicht umgekehrt. Wer erst das tolle Haus mietet und dann feststellt, dass das Kind am Besten in der deutschen Schule am anderen Ende der Stadt aufgehoben wäre, tut sich keinen Gefallen.

Natürlich bietet nicht jede Destination alle Möglichkeiten. Die Schulfrage kann so unter Umständen ausschlaggebend sein, eine Entsendung überhaupt anzutreten. Andererseits steht abzuwägen, ob nicht die Aussicht, möglicherweise ein Schuljahr wiederholen zu müssen, wettgemacht wird von dem, was die Kinder an Lebenserfahrung und Sprachkenntnissen gewinnen. Mit zwei Kindern in der gymnasialen Mittelstufe haben wir uns diese Frage auch gestellt, aber dazu ein andermal mehr.

Übrigens: Wer auf die Südhalbkugel zieht, muss bedenken, dass sich das Schuljahr entsprechend verschiebt. Es beginnt im Februar/März (also ebenfalls im Herbst). Daraus ergibt sich die Schwierigkeit, dass die Kinder entweder die deutsche Schule mitten im Schuljahr verlassen, um zum Schuljahresbeginn in der neuen Heimat zu starten. Oder aber sie müssen beim Wechsel zum Schuljahresende in Deutschland entscheiden, ob sie im Ausland eine Klasse vor- oder zurückzugehen. Gleiches gilt dann für die Rückkehr nach Deutschland.

Zurück zur Schulwahl: Welches System ist nun das „Richtige“?

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Lokale Schulen

Wer die Kinder auf eine lokale Schule schickt, hat den Vorteil, dass sie schneller und intensiver mit der Landessprache konfrontiert werden und ihr als Familie durch die örtliche Schulgemeinschaft schneller mit den Einheimischen in Kontakt kommt. Andererseits sind lokale Schulen u.U. nicht sehr erfahren im Umgang mit Expat-Kindern, ihren Bedürfnissen und Herausforderungen, was den Start erschweren kann.

Lokale Schulen können öffentlich oder privat geführt sein. Kosten für Privatschulen übernimmt das entsendende Unternehmen in der Regel nur, wenn die Qualität der öffentlichen Einrichtungen nicht unseren Bildungsstandards entspricht. Spätestens seit PISA ist aber deutlich, dass viele Länder nicht nur in Privatschulen einen beachtlichen Bildungsstandard bieten. In Nordamerika und Europa etwa besuchen Expat-Kinder mehrheitlich lokale Schulen, wie eine Studie der Organisation InterNations zeigt.

Hat man eine lokale Schule gewählt, will aber trotzdem den Anschluss an Deutschland nicht verlieren, können das Schulweb und die Deutsche Fernschule hilfreich sein. Eine Übersicht über die Bildungspläne der Bundesländer findet ihr hier. Die Bildungspläne und weiterführende Lehrpläne sind wichtig, wenn man zu Hause den deutschen Schulstoff nacharbeiten möchte. Kennt man die Schule, an die die Kinder zurückkehren werden, dann kann man sich auch dort die relevanten Unterlagen nennen lassen.

Tipp: Sollten eure Kinder bei der Rückkehr nach Deutschland in die gymnasiale Oberstufe gehen wollen, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass sie zwei Fremdsprachen vorweisen können.

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Deutsche Schulen

Eine deutsche Schule zu wählen ist beispielsweise sinnvoll, wenn

  • der Auslandsaufenthalt relativ kurz ist,
  • die Kinder in der Muttersprache alphabetisiert werden sollen oder
  • die Kinder bei der Rückkehr nach Deutschland kurz vor dem Schulabschluss stehen werden.

Für alle, die im Ausland gerne eine deutsche Schule besuchen möchten, bietet das Bundesverwaltungsamt (BVA) ein Auslandsschulverzeichnis mit allen Schulen bzw. eine Weltkarte der Schulen.

Zum BVA gehört die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), die weltweit ca. 1.100 Schulen finanziell und personell fördert, darunter mehr als 140 deutsche Auslandsschulen, die überwiegend in privater Trägerschaft geführt werden. Die deutschen Auslandsschulen sind daher unterschiedlich ausgerichtet und nur etwa ein Drittel hat rein deutschsprachige Kinder als Zielgruppe. Deutlich mehr sind sogenannte Begegnungsschulen, an denen deutschsprachige Kinder und die der lokalen Muttersprache gemeinsam unterrichtet werden und dementsprechend zwei Abschlüsse möglich sind.

Tipp: Wenn es euch abseits von Lehrplänen nur um den Spracherhalt im Deutschen geht, bietet euch übrigens die Serie „Deutsch für Kinder im Ausland“ meiner Gastautorin Katrin Schönberg hier auf dem Blog viele Ideen.

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Internationale Schulen

Eine internationale Schule kann die beste Wahl sein,

  • wenn eine Rückkehr nach Deutschland nicht absehbar ist, d.h. bereits eine weitere Entsendung im Anschluss feststeht
  • die Kinder bereits Englisch, aber nicht die lokale Sprache sprechen
  • keine deutsche Schule vorhanden oder die Qualität der lokalen Schulen nicht überzeugend ist

Neben den eigenen Präferenzen spielt also das regionale Bildungsangebot eine Rolle. So besucht in Asien und im Nahen Osten die Mehrheit der Expat-Kinder eine internationale Schule (Studie von InterNations) – in Dubai beispielsweise ist man als Expat sogar dazu verpflichtet.

Bei der Suche ist z.B. die Webseite der internationalen Schulsuche hilfreich. Einen tollen Überblick bietet auch die Seite International Schools Database, denn hier werden auch gleich die Kosten im Vergleich transparent dargestellt. Da es auch in Deutschland internationale Schulen gibt, wäre es selbst bei einer Rückkehr in die Heimat möglich, die Schule ohne Systemwechsel zu beenden. Hierzu findet ihr Informationen auf der Seite der Association of German International Schools.

Montessori- und Waldorf-Schulen

Und zu guter Letzt: Wem das Erziehungskonzept besonders wichtig ist, der kann auch in vielen Ländern Schulen finden, die nach dem Montessori- oder Waldorf-(Rudolf-Steiner)Ansatz arbeiten. Websites existieren für Montessori– bzw. für Waldorf-Einrichtungen weltweit.

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Autor

Jonna Struwe, freiberufliche Autorin, Bloggerin und Gründerin von Expatmamas.de, dem Portal für Familien im Ausland

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