Mieten oder selber bauen – so kann man die nächste Entscheidung beschreiben, die du auf deinem Weg zum Expat-Blog treffen musst. Wie Tina schon im letzten Teil unserer Serie „Blogger 1×1 für Expatmamas“ angedeutet hat, gibt es verschiedene Optionen für dich, online zu gehen (s. Teil 3: Blog oder Instagram). Tina stellt dir heute beide Varianten vor, die dir WordPress für einen eigenen Blog bietet, und erklärt dir, worin jeweils die Vor- und Nachteile bestehen.
WordPress.com oder WordPress.org – Was ist für Dich und Deinen Blog das Richtige?
Möchtest du mit deinem eigenen Blog starten, führt um das Content-Management-System (CMS) WordPress kaum ein Weg herum. WordPress ist die beliebteste und weltweit genutzte Plattform, die es dir ermöglicht, deine Inhalte schnell und einfach online zu stellen. Wordpress gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: das Rundum-Sorglos Paket WordPress.com und die DIY-Variante WordPress.org. Der größte Unterschied? Bei der .org-Version hostest du deinen Blog selbst, z.B. über Anbieter wie Strato, 1×1 oder GoDaddy (d.h. du baust dir dein Haus selber); bei der .com-Version übernimmt das WordPress für dich (du mietest dir sozusagen dein Haus).
Dein Blog bei WordPress.com
Wenn du dich für WordPress.com entscheidest, kommen zuerst einmal keine weiteren Kosten auf dich zu. So kannst du dich ganz auf deine eigenen Inhalte konzentrieren. Wenn du dir einen Blognamen überlegt hast, meldest dich bei WordPress.com an und bekommst automatisch eine Sub-Domain zugewiesen – in der Regel www.deinblogname.wordpress.com. Du brauchst nichts zu installieren, sondern kannst nach der Anmeldung gleich loslegen. Aus einer Liste von vorgegebenen Themes, also Vorlagen für das Layout deiner Seite, suchst du dir ein passendes Design für deinen Blog aus. WordPress.com kümmert sich um alles andere, wie z.B. Upgrades, Backups, Sicherheit oder die Abwehr von Spam.
Dein selbstgehosteter Blog bei WordPress.org
Wenn du dich für die wordpress.org Version entscheidest, ist der Weg bis zum ersten Blog-Beitrag etwas weiter. Zuerst brauchst du eine eigene Domain, also eine Web-Adresse für deinen Blog, und Webspace, auf dem deine Inhalte „lagern“. Beides kannst du bei Hosting-Anbietern erwerben wie z.B. 1×1, Strato, GoDaddy (da hoste ich meinen Blog) oder Domainfactory (hier ist die Expatmamas-Webseite zuhause). Monatlich zahlst du dafür ungefähr 5 Euro; dazu kommen noch jährliche Gebühren, die je nach Anbieter variieren. Viele dieser Hosting-Anbieter sind auf WordPress.org spezialisiert und bieten eine 1-Klick-Installation an. So musst du WordPress nicht selber hochladen, sondern nur noch per Mausklick installieren. Sobald die Installation abgeschlossen ist, kannst du dir ein passendes Design für deinen Blog aussuchen – die Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Themes ist riesig! Als nächstes solltest du dich über alle notwendigen und wichtigen Plugins informieren und diese installieren (dazu mehr nächste Woche). Und dann kannst du endlich deinen ersten Blog-Post schreiben.
Der gar nicht so kleine und feine Unterschied zwischen .com und .org
Im Gegensatz zu der .com-Variante bist du bei WordPress.org der Betreiber und Herausgeber deines Blogs, d.h. dir gehören alle Inhalte. Außerdem hast du viel mehr Flexibilität und individuelle Anpassungsmöglichkeiten, trägst aber auch die alleinige Verantwortung für Back-Ups, Updates, Optimierung der Seite, Spam usw. Selber hosten ist mehr Arbeit, bietet aber viel mehr Freiheiten und macht viel Spaß, wenn du ein gewisses Maß an technischem Wissen mitbringst bzw. du bereit bist, dir dieses anzueignen. Und wenn bei der Installation eines Plugins dann doch mal etwas schiefgeht (und das wird es – versprochen!) oder das Design nicht die gewünschte Funktion hergibt, gibt es genug WordPress-Experten da draußen, die dir weiterhelfen können. Meine erste Adresse bei WordPress-Problemen ist immer WPBeginner – dort gibt es Antworten auf alle Fragen und viele hilfreiche Tutorials. Empfehlen können wir dir auch die WordPress-Tutorials von Elmastudio, die auf Deutsch sind.
Dein Blog bei Anbietern von Baukasten-Systemen
Neben WordPress gibt es noch sogenannte Baukasten-Systeme wie Jimdo, Squarespace oder Wix, mit denen sich schnell und einfach (und teilweise kostenlos) Webseiten bzw. Blogs erstellen lassen. Nach der Anmeldung bastelst du aus vorgegeben Bauteilen ganz intuitiv deine eigene Seite zusammen und füllst sie mit deinen Inhalten. Ein großer Vorteil ist hier, dass du bei der Bearbeitung deiner Seite die Änderungen immer live am Bildschirm mitverfolgen kannst. Bei den beiden WordPress-Varianten musst du in der Regel zwischen Editor- und Seiten-Modus hin- und her wechseln. Für Ungeduldige oder Anfänger, die großen Respekt vor allem haben, was mit „Technik“ zu tun hat, sind diese Baukasten-Systeme eine gute Möglichkeit, sich schnell und unkompliziert eine eigene Webpräsenz aufzubauen.
Wenn einmal die äußere Form für deinen Blog steht – wenn man so will, das Haus, in dem deine Geschichten wohnen – dann ist schon das meiste geschafft. Danach kommt die Innenausstattung dran. Und dafür werden wir dir nächste Woche unsere Favoriten vorstellen: Welche Plugins sind unerlässlich bzw. welche weiteren Werkzeuge braucht man zur Instandhaltung des ganzen Gebäudes. In der Zwischenzeit freuen wir uns wie immer über Fragen und Kommentare.